positive Vertragsverletzung

positive Vertragsverletzung
positive Vertragsverletzung,
 
Abkürzung pVV, positive Forderungsverletzung, innerhalb eines Schuldverhältnisses jede schuldhafte, nicht unerhebliche Pflichtverletzung im Sinne einer Schlechterfüllung, die nicht in Schuldnerverzug oder Unmöglichkeit besteht. Die pVV ist im BGB nicht ausdrücklich geregelt, aber gewohnheitsrechtlich anerkannt. Die Haftung aus pVV dient im Wesentlichen dem Zweck, Regelungslücken zu schließen, die trotz Anwendung gesetzlicher Gewährleistungsvorschriften verbleiben. Als pVV kommt jede Handlung oder Unterlassung in Betracht, die zu mangelhafter Erfüllung einer vertraglichen Pflicht (auch von Nebenpflichten, z. B. Beratungspflichten) führt, z. B. Lieferung eines kranken Tieres, das andere Tiere des Gläubigers ansteckt. Rechtsfolgen sind Rücktrittsrecht oder Schadensersatz (analog §§ 280, 286, 325 f. BGB) sowie bei Dauerschuldverhältnissen auch das Recht zu außerordentlicher Kündigung. Im Prozess hat der Schuldner sein Unverschulden zu beweisen (analog § 282 BGB). - Im österreichischen und schweizerischen Recht gilt im Wesentlichen Entsprechendes.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Positive Vertragsverletzung — Die Positive Vertragsverletzung (pVV, besser: positive Forderungsverletzung, da die Lehre sowohl auf die Verletzung von Pflichten aus vertraglichen als auch aus gesetzlichen Schuldverhältnissen angewandt wurde) war ein gewohnheitsrechtlich… …   Deutsch Wikipedia

  • positive Vertragsverletzung — Verletzung einer (meist vertraglichen) Verpflichtung, die nicht ⇡ Verzug oder ⇡ Unmöglichkeit begründet. Durch die ⇡ Schuldrechtsreform als ⇡ Schlechtleistung und Verletzung einer ⇡ Schutzpflicht in das ⇡ Bürgerliche Gesetzbuch integriert …   Lexikon der Economics

  • positive Forderungsverletzung — ⇡ positive Vertragsverletzung …   Lexikon der Economics

  • Positive Forderungsverletzung — Die Positive Vertragsverletzung (pVV, auch: positive Forderungsverletzung) war ein gewohnheitsrechtlich anerkanntes Rechtsinstitut im deutschen Zivilrecht. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) kannte neben den Vorschriften über die Haftung für Mängel …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts — Unter Schuldrechtsmodernisierung versteht man in Deutschland die im Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vom 26. November 2001 (BGBl. I Seite 3138) geregelten Änderungen des Schuldrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Das Gesetz,… …   Deutsch Wikipedia

  • Schuldrechtsmodernisierungsgesetz — Unter Schuldrechtsmodernisierung versteht man in Deutschland die im Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vom 26. November 2001 (BGBl. I Seite 3138) geregelten Änderungen des Schuldrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Das Gesetz,… …   Deutsch Wikipedia

  • Schuldrechtsreform — Unter Schuldrechtsmodernisierung versteht man in Deutschland die im Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vom 26. November 2001 (BGBl. I Seite 3138) geregelten Änderungen des Schuldrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Das Gesetz,… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichsgericht — Das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig Rei …   Deutsch Wikipedia

  • Schuldrechtsmodernisierung — Unter Schuldrechtsmodernisierung versteht man in Deutschland die im Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vom 26. November 2001 (BGBl. I Seite 3138) geregelten Änderungen des Schuldrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Das Gesetz,… …   Deutsch Wikipedia

  • Gewährleistung — Garantie; Gewähr * * * Ge|währ|leis|tung 〈f. 20〉 Haftung des Verkäufers dem Käufer gegenüber, dass der verkaufte Gegenstand frei ist von Rechten, die ein Dritter gegen den Käufer geltend machen könnte, u. frei von Sachmängeln, die den Wert… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”